MuSaDo, eine Technik mit einem Konzept !
MuSaDo teilt sich in vier grundlegende Bestandteile auf unter denen wir euch MuSaDo näher erklären wollen:
Das System, das ist MuSaDo !
Mu = Krieg, kriegerisch kämpfen
Sa = Meister, Experte von Kampftechniken
Do = Weg, der zum Ziel führt
MuSaDo ist eine Weiterentwicklung der kriegerischen Kampfkünste und findet seine Anwendung im militärischen Nahkampf, sowie in der modernen Selbstverteidigung. Hier steht das Überleben des Einzelnen auf dem Spiel und so sind Techniken nötig, die zur schnellstmöglichen Überwindung des Gegners führen. Dessen Verletzung wird in Kauf genommen, wenn dadurch das eigene Leben gerettet werden kann.
Im Militärischen Nahkampf, sowie in der Selbstverteidigung ist kein Raum für sportliche Elemente, wie Fairness oder Performance. Alle Techniken sind so konzipiert, dass der Gegner binnen zehn Sekunden kampfunfähig gemacht wird.
Konkret heißt das: Feind erkennen (2 sec.), Zweikampf und Sieg (6 sec.), Orientieren und Luftholen (2 sec.). Das Tempo, die Härte und die Wirksamkeit der Techniken machen MPCS MuSaDo zur optimalen Kampfkunst in den lebensentscheidenden Momenten eines Kampfes.
Dabei sind alle Techniken so ausgelegt, dass sie sich schnell und einfach erlernen lassen und doch jederzeit mit voller Wirkung ausführbar sind. Kurze, einfache Bewegungen, die den natürlichen Bewegungsabläufen des Menschen entsprechen, machen besondere physische Fähigkeiten, wie Kraft oder Beweglichkeit, weniger wichtig. Auch räumliche Gegebenheiten, wie Platzmangel oder schlechte Sicht, haben hier keinen Einfluss mehr auf das Kampfgeschehen. MPCS MuSaDo lehrt die Verteidigung mit und ohne Waffe und zeigt, wie selbst Alltagsgegenstände als Waffen eingesetzt werden können.
Im MuSaDo erlernt man allerdings nicht nur das Kämpfen und Einsetzen aller zur Verfügung stehenden Mittel, sondern es wird im Trainingsverlauf viel Wert auf Folgende Elemente gelegt:
- Respekt, – Anstand
- Pünktlichkeit
- Disziplin
- Etikette
- Verschwiegenheit und Durchhaltewillen
Die Graduierungen, auf dem Weg zum Krieger !
Um MuSaDo , seine Wirksamkeit und seinen Hintergrund besser verstehen zu können, empfiehlt sich ein Blick auf den Aufbau des Systems:
- Waffenlose Selbstverteidigung
- Kampf mit stockartigen Gegenständen (Spaten)
- Abwehr von Messerangriffen
- Abwehr von Pistolen-, Gewehr- und Bajonettangriffen, Waffenschutz Kommandotechniken (Messer, Stock, Schlingen und Spaten)
- Improvisierte Waffen
Alle Techniken sind stufenübergreifend. Das heißt, unabhängig von der Graduierung, können im Training alle Techniken erlernt werden.
Graduiert wird in der überall üblichen Reihenfolge, um die Vollständigkeit des Systems zu gewährleisten.
Doch eines gilt unabhängig von Ausbildungsstufe und Graduierung, wer die Techniken des MuSaDo erlernt, muss sich seiner Verantwortung bewusst sein! Es gelten die Werte der Rechtmäßigkeit, der Verhältnismäßigkeit und der Erforderlichkeit. Aus diesem Grund, wird das System nur durch geschulte und erfahrene Trainer der MPCS Schule gelehrt und an Privatpersonen, Polizisten und Soldaten weitergegeben wird.
Daher gilt für Privatpersonen die Vorlage eines aktuellen polizeilichen Führungszeugnisses!
Die Geschichte, die Ursprünge des MuSaDo !
Die geschichtlichen Wurzeln des MuSaDo reichen bis in das Korea des vierten Jahrhunderts zurück. In dieser Zeit widmeten sich Bauern, aber auch Sklaven, ebenso wie Mönche und die unterschiedlichen herrschenden Klassen, Könige, Adlige und Ritter, intensiv der Entwicklung und Optimierung ihrer Kampfmethoden. Über die Jahrhunderte hinweg entstanden so drei bedeutende Kampfrichtungen in Korea.
Sado Mu Sul
Dem einfachen Volk war es nicht gestattet, kriegerische Waffen, wie z.B. Schwerter, zu besitzen. Ohnehin hätten die wenigsten von ihnen sich solche Waffen leisten können. Um dennoch ihr Habe und ihr Leben vor Überfällen und Angriffen schützen zu können, entwickelten sie waffenlose Kampftechniken, wie Su Bak, Kwon Bup und Tae Kyon. Den Einsatz der Fäuste, steinharter Handkantenschläge und geschickter Fußtritte bestimmen diese Kampfformen. Da jedoch auch Arbeitsgeräte, Knüppel und sogar Steine bei der Verteidigung wertvolle Hilfe leisteten, wurde der Umgang mit ihnen gezielt geübt und kontinuierlich verbessert. Diese Kampftechniken hielten die Clans streng geheim und gaben sie nur in ihren eigenen Reihen weiter. Man fasst sie unter dem Begriff Sado Mu Sul zusammen.
Bulkyo Mu Sul
Dass selbst Mönche in jener Zeit vor feindlichen Übergriffen nicht geschützt waren, liegt auf der Hand. Obendrein verbat ihnen ihr Glauben, Leben zu nehmen. Die koreanischen buddhistischen Mönche waren daher gezwungen, Angriffe abzuwehren und Gegner unter ihre Kontrolle zu bringen, ohne dabei zu töten. Vor dem Hintergrund ihres strengen, religiösen Lebens entstanden so einmalige Selbstverteidigungstechniken.
Religiöses Seinsverständnis und religiöse Praktiken, wie die Meditation, ermöglichten den Mönchen die absolute Geist-Körper-Harmonie. Auch zeichneten sie sich durch ihr profundes Wissen aus; ihre hohen geistigen Erkenntnisse flossen in die verschiedenen Künste ein. Die Synthese aus all diesen Elementen war die perfekte Basis für die Entwicklung von Techniken wie Chim Goo Sul Bup, d.h. Akupressurtechniken, mit denen der Gegner gelähmt werden konnte, für Mok Sul, d.h. Hebeltechniken, die zumeist an den schmerzempfindlichen Handgelenken ausgeführt wurden, sowie für Bon Sul, also für Stockkampftechniken mit dem Wanderstab. Zur gleichen Zeit, in der das Bulkyo Mu Sul Fuß fasste, begann in Korea eine Blütezeit der Malerei und Architektur, der Dichtung und der Heilkünste, nicht zuletzt durch den Einfluss dieser Mönche.
Koong Jong Mu Sul
Die koreanischen Herrscher von der Königsfamilie bis hin zu Adligen und Rittern konnten sich geschmiedete Waffen, Pferde, teure Rüstungen und erprobte Lehrmeister leisten. An ihren Höfen versammelten sie Schmiede und Handwerker, Krieger und Weise. Die Ausbildung der jungen Krieger dieser hohen Gesellschaftsschichten befasste sich nicht nur mit dem Kampf; sie galt ebenso der ethischen und geistigen Bildung, selbst der Kunst und der Literatur. Der zu jener Zeit herrschende König Chin Heung wollte jedoch keine über das Land verstreuten Elite-Kämpfer, und so schuf er um 563 n. Chr. die Hwa Rang, die „blühenden Ritter“, eine gut organisierte und bestens ausgebildete Ritterkaste, deren Mitglieder durch einen speziellen Ehrenkodex zu Loyalität und höchsten Leistungen angehalten wurden.
Der Ehrenkodex, der für alle Hwa Rang verbindlich galt, lässt sich auf folgende fünf Regeln zurückführen:
- Sei deinem König treu ergeben.
- Gehorche deinen Eltern.
- Ehre deine Freunde und vertraue ihnen.
- Sei ausdauernd im Kampf.
- Nimm niemals ein Leben ohne Grund.
Ein Ritter der Hwa Rang zeichnete sich nicht nur durch seine exzellenten Kenntnisse im Umgang mit dem Schwert aus, sondern auch durch sein umfassendes Wissen, seine Intelligenz, seinen Mut und seine stattliche Erscheinung. Um symbolisch auf das angestrebte Ideal einer körperlich-seelischen Harmonie hinzuweisen, betonte man körperliche Schönheit zusätzlich durch wohlgewählten Schmuck. Nicht ohne Grund werden die Hwa Rang mit den japanischen Samurai verglichen. Frauen waren hier nicht ausgeschlossen, sie konnten sogar Führungspositionen einnehmen. Unter den Kampfkünsten des Koong Jong Mu Sul übten sich die Hwa Rang besonders im Schwertkampf, Lanzenkampf, Bogenschießen und im Soo Bak do, einer Kunst der unbewaffneten Selbstverteidigung.
Aus den Reihen dieser Hwa Rang baute König Chin Heung eine Spezialtruppe auf, die Sulsa. Deren Aufgabe war es, spezielle Missionen und Erkundungen zu bestreiten und den König und seine Gerichtsberater zu schützen. Zusätzlich zu ihrer Ausbildung als Hwa Rang lernten die SulSa „Amja“ (Betrügerei und Täuschung) und Unschienbein-Bebop (Kunst der Unsichtbarkeit). Als Spezialisten im Kampf gegen irreguläre Kräfte wurden sie geschult im Eindringen auf feindliches Territorium, im Sammeln von Wissen und Geheimnissen sowie in der Kunst des Tötens und Überlebens; man setzte sie weit hinter den feindlichen Linien ein. Diese Spezialkämpfer bildeten sozusagen das koreanische Gegenstück zu den japanischen Ninja. Auch für die Sulsa galt der Ehrenkodex der Hwa Rang – ergänzt um eine wichtige Maxime:
„Tu dein Bestes, der Beste unter den Besten zu sein.“
Nicht alle Elemente dieser drei koreanischen Kampfkunstrichtungen konnten über die Jahrhunderte hinweg bis in die Gegenwart gerettet werden; so manches viel der Vergessenheit anheim. Dennoch bilden diese Kampfkünste einen Hintergrund, der stark genug war, als Basis für die Entwicklung des MuSaDo zu dienen. Das MuSaDo hat Kampftechniken aller drei Richtungen in sich aufgenommen und übermittelt somit ein Erbe aus längst vergangener Zeit.
Das Trainingskonzept, MPCS mit MuSaDo !
Ziel der MPCS – MuSaDo Techniken ist es immer, einen Überlebenskampf innerhalb von 10 Sekunden mit der Kampfunfähigkeit des Gegners zu beenden. Um das zu erreichen, werden die kürzesten und schnellsten Bewegungen benutzt und die Reaktion und Reflexe trainiert. Das Selbstverteidigungssystem MPCS – MuSaDo wurde so konzipiert, dass man sich nicht durch gegnerische Finten oder Kombinationen täuschen lässt. Es verfügt jedoch über eine systembedingte Psycho- Trainingsmethode, die auf den Gegner völlig überraschend und unberechenbar wirkt.
Alle im MuSaDo verwendeten Kampftechniken, Stellungen und Bewegungen sind im praktischen Kampf entstanden und unterliegen der ständigen Weiterentwicklung. Die Kombination von Schlag-, Tritt-, Hebel-, Fixierungs-, Fesselungs- und Waffentechniken macht die schnellstmögliche Kontrolle des Gegners möglich. Außerdem spielt die gleichseitige Verteidigung beim MuSaDo eine wichtige Rolle: Arme und Beine sollen sowohl links als auch rechts gleichermaßen eingesetzt werden können. MPCS – MuSaDo ist keinesfalls ein Training, welches nur auf technische Perfektion zielt, denn ein solches kann niemals Taktik und Einsatztechnik ersetzen.
MPCS – MuSaDo gliedert sich in die Kategorien:
Kategorie 1 = Unbewaffnet gegen unbewaffneten Gegner
Kategorie 2 = Unbewaffnet gegen bewaffneten Gegner
Kategorie 3 = Bewaffnet gegen bewaffneten Gegner
MPCS – MuSaDo ist ein Komplettsystem und wird in fünf Ausbildungsstufen unterrichtet:
- Basic Hand to Hand Combat (grundlegende waffenlose Nahkampftechniken)
- Basic Stick fighting for Combat – special weapons – special tactics (grundlegende Kampftechniken mit dem Schlagstock und Gegenständen, die sich für einen Kampf eignen)
- Knife Selfdefense for Combat (Abwehr gegen Messerangriffe)
- Selfdefense for Gunattacks (Selbstverteidigung gegen Angriffe mit Schusswaffen)
- Knife fighting and Advanced Combat Skills (Messerkampf und Kommandotechniken für Fortgeschrittene)
Unabhängig von Kategorie oder Ausbildungsstufe gibt es folgende Trainingsschwerpunkte:
- Sensibilisierung, damit gefährliche Situationen schnell erkannt werden.
- Gefahr abwehren, Gegner kontrollieren und die kontrollierte Person festnehmen bzw. sich gegen weitere Angriffe zur Wehr setzen.
- Aus kritischen Bedrohungssituationen einen Ausweg finden. Es wird erlernt, Finten oder eine Ablenkung zu setzen, aber auch, auf einen günstigen Moment zur Reaktion zu warten.
- Nach Abwehr einer Bedrohungslage darf nicht in einer Technik oder Position verharrt werden, sondern die jeweilige Bewegung sollte fließend in eine nächste übergehen.
- Einsatz alternativer Mittel zur Verteidigung
- Richtiges Reagieren in kritischen Situationen, z.B. räumlicher Enge, wie sie bei einem Angriff im Auto auftritt.